Das beste Wochenende aller Zeiten

Veröffentlicht auf von Tom

Das war es also. Das Konzertwochenende der Extraklasse, mit drei Konzerten in drei Städten an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Ich bin jetzt wieder in meiner Hamburger Bude, immer noch KO, aber sehr glücklich. Jeder Abend war magisch, jeder auf eine andere Weise. Und zusammen war das ganze DAS Ereignis. Und da ich Lust habe, einen ausfürlichen Bericht zu schreiben, fange ich vorne an:

 

Freitag: Die Magie einer Stimme

Um ca. 10 Uhr morgens habe ich mich in den Zug gesetzt. Am Vorabend musste ich natürlich packen, was ich dann wieder auf den letzten Drücker erledigt habe. Aber es war alles noch im Rahmen. Die Zugfahrt war zunächst sehr unterhaltsam, weil ich mit einem alten Ehepaar und einer Erasmus-Studentin aus Transsylvanien geredet habe, die alle sehr lustige Geschichten auf Lager hatten. Später war es dann eher stressig, sich mit den langsamsten Bummelzügen nach Herborn durchzuschlagen, wo ich ja das CD-Release-Konzert der wunderbaren Jördis Tielsch besucht habe. Ich kam recht früh in den Ort, bin noch ein wenig durch die wirklich schöne Altstadt gelaufen und habe die - gerade im direkten Vergleich zu Hamburg - sehr ländliche Atmosphäre genossen. Es hat etwas geregnet, also habe ich mir beim Bäcker einen Tee geholt, um mich aufzuwärmen. Später, eine gute Stunde, bevor offiziell Einlass war, bin ich dann zur Halle gegangen und konnte dank einer glücklichen Fügung schon reingehen und mir einen Platz suchen. Das war unglaublich angenehm – endlich wo anders als in einem Zug im warmen sitzen und noch dem Soundcheck lauschen. Danke, dass das so problemlos geklappt hat! Ich hätte mir eigentlich auch das Geld für die Eintrittskarte sparen können :D

Spätestens als das Konzert dann losging, waren die Strapazen der langen Reise vergessen. Ihre Stimme ist einfach immer wieder aufs neue überwältigend und haut mich einfach um. Und in der Bonus-Besetzung mit Keyboarder und Background-Sängerinnen sowieso. Nach einem langen, wunderschönem Abend mit Musik der Extraklasse, ein paar schlecht platzierten Witzen, virtuosem Gitarrenspiel, guter Stimmung und einem tragischem Gewinnspielbetrug (Hamburg ist weiter als Leipzig!), den dieser Artikel hier recht gut zusammenfasst, habe ich mich auf den Heimweg gemacht.

Meine Eltern ließen es sich dabei nicht nehmen, mich in Gießen abzuholen. So hatte ich zwar zehn Euro zu viel für die Fahrkarte ausgegeben, aber es war eine schöne Autofahrt mit lustigen Gesprächen und natürlich der CD von Jördis im Player. Ich feiere ja besonders die Lieder „Lukas“, das das Geschwisterleben plausibel und angenehm amüsant umschreibt und „Wild Alice“, das mich den ganzen Samstag als Ohrwurm begleitet hat.

Letztendlich war es sehr schön, auch diese Nacht schon im eigenen Bett verbringen zu können und am nächsten Morgen ein gewohnt üppiges Zuhause-Frühstück zu haben.

 

Samstag: Die Magie der Freunde

Der Tag begann wie gesagt mit einem leckeren Frühstück. Ich habe dann die Vorzüge meines dortigen Computers genossen, Spaß mit meinem Bruder und meinem Bruder nach Wahl gehabt und dann sind wir auch schon zum nächsten Konzert aufgebrochen: Jason Mraz in Frankfurt. Mein Bruder fuhr uns pünktlich auf die Sekunde zum Bahnhof und wir gesellten uns zu den anderen Wartenden in die Schlange. Später stießen dann noch zwei andere nette Fans zu uns. Nach viel zu langer Wartezeit konnten wir endlich unsere Plätze in der zweiten Reihe erobern und wieder warten, bis das Konzert anfangen sollte. Und dieser Abend sollte unvergesslich werden. Nicht nur, dass die Musik von Jason natürlich perfekt war, mit einer absolut geilen Setlist (Halfway Home! Hat mich einfach mal komplett umgehauen, als er mit dem Spielen angefangen hat!), nein, auch die Menschen, mit denen ich dort war, haben dieses Konzert zu einem einmaligen Erlebnis gemacht. Und das fing schon bei der Vorgruppe an! Als eine der wenigen Vorbands, die ich überhaupt erlebt habe, hat Imany es geschafft, das Publikum komplett zu packen, mitzunehmen und wirklich Stimmung zu machen. Und das nur mit ihrer Stimme und einem verdammt guten Gitarristen. Ich kenne sonst nur eine Musikerin, der ich das auch zutrauen würde und diese Stand das ganze Konzert neben mir. Ich glaube, dass die Würdigung von Imany nicht zuletzt so groß war, weil Jason sie persönlich vorgestellt hat. SL737588.JPGDas sollte jeder gute Gastgeber machen. Ich muss aber auch sagen, dass ihre Lieder live wesentlich besser ankommen, als über Youtube oder von CD.

Ich könnte jetzt noch sehr lange von dem Konzert schwärmen, ohne wirklich etwas zu sagen. Denn das, was den Abend für mich so unfassbar ledendär gemacht hat, kann ich beim besten Willen nicht in Worte fassen. Ich habe auch noch kein Video gefunden, was die Stimmung akkurat wiedergeben kann, aber euch sei einfach mal das hier von dem fulminanten Abschluss ans Herz gelegt.

Nach dem Konzert gab es dann ein paar Problme mit meiner Jacke und eine sehr abenteuerliche Heimfahrt. Aber mein Bett war warmer und weicher denn je. Und es war einer der ganz seltenen Abende, an denen ich vor Glückseligkeit nicht einschlafen konnte. Das ist ein unglaublich schönes Gefühl - eines dieser Dinge, die einen, nachdem man sie realisiert hat, noch glücklicher machen:

Aus Glück entsteht noch mehr Glück. Ohne, dass irgendetwas geschieht.

 

Sonntag: Die Magie der ersten Reihe

Der Tag begann gemächlich mit einem gepflegen Frühstück. Ich habe mit meinem Übernachtungsgast, der auch in Frankfurt auf dem Konzert war und an dem Abend ebenfalls nach Düsseldorf wollte, in Erinnerungen geschwelgt. Dann haben wir uns noch die Love-Shapes von Jason Cover gebastelt (ich hoffe, ich komme noch an das Bild!), Fotos von Frankfurt ausgetauscht und uns irgenwann an dem viel zu üppigen Mittagsmahl gütlich getan.

Die schönste aller Überraschungen gab es dann in Düsseldorf vor der Halle: Mit den Tickets, die wir im exklusiven Fan-Vorverkauf gekauft haben, durften wir fünf Minuten vor allen anderen rein! Und das hat niemand gewusst. Ein bisschen Leid tun mir diejenigen, die auch solche Karten hatten, es aber nicht mitbekommen haben. Und davon muss es einige geben, weil es garantiert mehr als zehn solcher Tickets gab. Aber das war dann auch egal, denn wir haben es es tatsächlich mit den Warteschlangenbekanntschaften aus Ostfriesland in die erste Reihe geschafft! Bäm! SL737656

Und dann waren da die ganzen wirklich wahnsinnigen Fans: In Amsterdam am Mittwoch waren sie alle dabei gewesen. Nur ich nicht. Andre, der nette Holländer mit den leuchtenden Augen. Steffi aus Berlin, was man direkt hört. Chris, der einen Backstage-Pass hat, Jason mit seinem Wohnmobil hinterher fährt und manchmal Abends mit ihm eine Jam-Session einlegt. Er hat ihn einmal zufällig in Amsterdam auf der Straße getroffen und ist mit ihm um die Häuser gezogen. Damian, der seinen Urlaub regelmäßig nutzt, um die Jason-Konzerte zu besuchen. Emile, in dessen Wohnzimmer in Utrecht Jason öfters mal auftritt. Anna, die quasi auf jedem Konzert ist. Die verlinken Setlists (hier die aus Düsseldorf) sind von ihr. Man merkt schon, dass es in Holland eine recht große Community gibt. Und es hat sich gelohnt, auf zwei Konzerte zu gehen. Wenn ihr euch die Setlists anschaut, seht ihr ja, dass so etwa ein Drittel verändert wurde! Zudem gab es in Düsseldorf zwei ganz neue Songs.

Nach dem Konzert sind wir dann noch mit den anderen Verrückten zum Bühneneingang gegangen und haben gehofft, Jason nochmal zu treffen. Leider Gottes waren unsere Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt: Wir haben nichtmal gesehen, wie er in seinen Bus gestiegen ist und mussten uns mit einem kurzem Plausch mit den anderen Bandmitgliedern begnügen und damit, den Bussen gegen 1 Uhr hinterherzuwinken. Chris hat uns nachher noch gesagt, in welchem Jason saß bzw. lag, aber am Fenster war er nicht. Schade! In Frankfurt ist er wohl noch einmal raus gekommen und hat sich für jeden Fan, der noch da war, eine halbe Stunde Zeit genommen, aber da waren wir dann ja leider nicht mehr da.

Das wäre echt noch das absolute i-Tüpfelchen gewesen. So muss ich sagen, dass ich den Samstag besser fand – ist einfach unschlagbar. Ich freue mich darauf, von allen die Bilder zu bekommen und hoffe mal, das klappt auch!

 

Dieses Wochenende wird mir trotz meiner Erschöpfung wohl lange in Erinnerung bleiben. Und ein Appetithappen: Insider (Natürlich Chris, wer sonst?) berichten, dass Jason womöglich schon nächstes Jahr wieder nach Europa kommt!

Und ich freue mich schon darauf, dann endlich wieder mit den Leuten, die mir wichtig sind, die Bude zu rocken. Und falls einer das hier lesen sollte, der noch nicht auf einem Konzert von Jason war: Geh. Da. Hin.

Wirklich, es ist überwältigend und nicht in Worte zu fassen.

Ich klemme mich jetzt mal hinter die Bilderjagd.

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M
<br /> O ja , Fotos austausch bitte :D , per Mail ?<br />
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M
<br /> Hallo , habe nach einer Übersetzung gesucht und so auch Dein Blog hier gefunden. Zur meiner Überraschung bist Du ja auch auf seinen Konzerten gewesen, was mich dazu veranlasst Dir zu<br /> schreiben.Tolle Texte und Geschichten die gern gelesen werden.Über ein Austausch würde ich mich sehr freuen , denn, auf einem von den Konzerten letztes Wochenede war ich auch dabei, unvergesslich<br /> schön:) Sonnige Grüsse , Meg<br />
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T
<br /> <br /> Schön, dass meine Seite dir gefällt!<br /> <br /> <br /> Was meinst du mit Austausch? Fotos? Dann bin ich dabei! :D<br /> <br /> <br /> <br />